Statue 'Christ the King' in Almada#

Statue 'Christ the King' in Almada
Statue 'Christ the King' in Almada, April 2018, © Gerhard Huber, under CC BY-NC 4.0 +Edu

Was hat man Lissabon Lisbon, Portugal nicht so alles angedichtet: Stadt des Lichts, weiße Stadt, Stadt auf sieben Hügeln, Stadt der Jugend, schönste Hauptstadt Europas. Und das Beste daran, das alles stimmt, zumindest mais ou menos, d.h. mehr oder weniger, wie die Portugiesen so gerne sagen, um sich nicht festlegen zu müssen. Seit 1246 ist Lissabon Königssitz und Hauptstadt des Landes, vollgepackt mit prachtvollen Kirchen und mondänen Palästen, finanziert aus den unermesslichen Gewinnen der ruhmreichen Seefahrten. Ihr Trauma erlebte die Stadt im Jahr 1755, als ein schweres Erdbeben die Metropole vollkommen zerstörte. Die Ursache für Lissabons gefährliche Lage schlummert unter der Erde. Direkt vor Portugal schiebt sich die afrikanische Kontinentalplatte unter die eurasische. Die dabei aufgebauten Spannungen entladen sich immer wieder in verheerenden Erdbeben. Zudem verläuft entlang des Flusses Tejo eine Verwerfung in der Erdkruste, die Lissabon besonders gefährdet. Aber die Handelsmetropole ließ sich niemals unterkriegen und hat trotz allem Glück gehabt. Seit Jahrhunderten wurde sie von keinem Krieg getroffen. Heute leben im Stadtgebiet eine halbe Million Menschen. Zählt man das Umland dazu, sind es 3 Millionen, fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Trotzdem herrscht in Lissabon eine sehr gemütliche Atmosphäre. Um sich einen Überblick zu verschaffen, beginnt man seine Entdeckung am besten jenseits des Tejo auf einem Hügel, wo eine Christusstatue an Rio de Janeiro erinnert. Das ist kein Zufall. Im Jahr 1934 hatte der Bischof von Lissabon die Samba-Metropole besucht und trug sich mit dem Gedanken, ein entsprechendes Monument in Portugal zu errichten. 1949 begannen die Bauarbeiten. 10 Jahre später war die Statue vollendet. Ihrer Form wegen wird sie spöttisch als 'Korkenzieher' bezeichnet. Die monumentale Skulptur kann jedoch auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der große Einfluss der römisch-katholischen Kirche in Portugal langsam aber sicher schwindet. So werden z.B.nur mehr ein Drittel aller Ehen mit dem Segen der Kirche geschlossen.