Port Wine#
Die Geburtsstunde des süßlichen Weines schlug im Jahr 1678 aus einer Notsituation heraus. Der französische Sonnenkönig hatte nämlich so hohe Schutzzölle auf französische Weine erhoben, dass die Briten einen Einfuhrstopp verfügten. In aufkeimender Panik suchte man nach neuen alkoholischen Quellen. Fündig wurden englische Händler schließlich in den Klöstern entlang des Douro-Tales. Dort wurde schon seit dem 12. Jahrhundert Wein gekeltert. Doch es gab ein Problem. Beim Transport verlor der gute Tropfen aufgrund der anhaltenden Gärung schnell an Qualität. Der Ausweg aus der Misere lag in der Beimischung von hochprozentigem Branntwein, um die lästige Gärung zu stoppen. Der Alkoholgehalt stieg dadurch auf 20 % und der Restzucker ergab einen süßlichen Geschmack. Der Portwein war geboren und England gerettet. Das hochprozentige Geschäft spülte so viel Geld in die Kassen, dass sogar die englischen, deutschen und holländischen Handelspartner eigene Portweinfirmen gründeten. Einmal soll der schwere Wein das britische Empire sogar vor dem Untergang gerettet haben. Mangels Tinte hielt Admiral Nelson seine Strategie bei der Schlacht von Trafalgar mit dunkelrotem Portwein auf Papier fest.