Tomar - Convent of Christ#
Tomar
Tomar, Portugal
führt zurück in die goldene Zeit Portugals als Seefahrer-Weltmacht. Über dem Ort thront ein festungsähnliches Kloster des Templerordens. 1118 gründeten die Templer in Jerusalem den ersten Orden, der adeliges Rittertum und Mönchstum vereinte. Während der Kreuzzüge galten die Templer als die militärische Eliteeinheit. Dafür erhielten sie vom Papst das Monopol auf Kreditgeschäfte, was den Orden märchenhaft reich und mächtig machte. Viele Legenden umrankten die Bruderschaft. Sie sei im Besitz des Goldenen Grals und angeblich in der Lage, Silber in Gold zu verwandeln. Auch bei der Reconquista, der christlichen Rückeroberung Portugals von den muslimischen Mauren, spielten die Templer eine tragende Rolle. Als Dank erhielten sie das Gebiet um Tomar als Geschenk. Dort errichteten sie eine Wehranlage mit einer Kirche im Zentrum. Sie ruht, in Anlehnung an die Grabeskirche von Jerusalem, auf einem 16-seitigen Grundriss. Nachdem die Templer zu mächtig geworden waren, sprach der Papst im Jahr 1312 auf Druck der französischen Könige ein Ordensverbot aus. Das Anwesen ging in den Besitz der Christusritter über, dessen weltlicher Anführer Heinrich der Seefahrer war. Hier plante er gleichsam die erste Globalisierung der Welt. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde der Komplex zu einer labyrinthartigen Anlage mit sieben Kreuzgängen umgestaltet und mit manuelinischer Pracht überzogen.