Convent and Palace of Mafra#
1711 hatte König Joao der V für den Fall der Geburt eines Thronfolgers den Bau eines Klosters gelobt. Nachdem das freudige Ereignis eingetreten war, ging man sofort ans Werk, finanziert mit dem Gold aus Brasilien. In Mafra
Mafra, Portugal
entstand ein Kloster- und Palastkomplex von wahrhaft riesigen Dimensionen für 450 Mönche, die Königsfamilie und den Hofstaat. Palast, Kloster und Basilika bilden eine strenge Einheit der Gigantomanie mit unmittelbarer, räumlicher Verbindung zwischen Adel und Klerus. Die Zahlen beeindrucken: 230 m Fassadenlänge, 900 Räume und 51.000 Quadratmeter Grundfläche, das entspricht 13 Fußballfeldern. 50.000 Arbeiter schufteten auf Europas größter Baustelle von Sonnenaufgang bis spät in die Nacht, bewacht von 7000 Soldaten. Mindestens 1400 Arbeiter kamen während der Bauzeit ums Leben. Schon nach 13 Jahren war der Bau vollendet und die Prunksucht von König und Kirche gestillt, während die geknechtete Bevölkerung nicht genug zu Essen hatte.