Évora#
Die einstige Königsresidenz Évora
Évora, Portugal
präsentiert sich wie ein mittelalterliches Open-Air-Museum, geschichtsträchtig, ehrwürdig, erhaben, aber dank einer Universität mit einem Schuss jugendlicher Spritzigkeit. 1986 erklärte die Unesco die 50.000-Einwohnerstadt zum Weltkulturerbe. Schon die Kelten gründeten hier einen Handelsort, der auch unter römischer und maurischer Herrschaft florierte. Ritter Giraldo Sempervor, zu Deutsch, Ritter Gerhard Ohnefurcht, eroberte Évora für den christlichen König Alfonso, nachdem er das arabische Stadtoberhaupt und dessen Tochter eigenhändig enthauptet hatte. Zwei abgeschlagene Köpfe zieren noch heute das Wappen der Stadt. Handel und Wirtschaft blühten auch unter christlicher Herrschaft. Der Reichtum lockte zahlreiche Adelige an, die die Stadt mit prächtigen Palästen überzogen. Manch portugiesischer König verbrachte hier mit seinem Hofstaat mehr Zeit als in der Hauptstadt Lissabon, wo ja nur die lästigen Regierungsgeschäfte warteten.