Castel del Monte#
Im Jahr 1250 starb Friedrich völlig unerwartet im Alter von 56 Jahren, vermutlich an den Folgen der Ruhr. Sein Andenken wird kaum anderswo höher gehalten als in Apulien. Er scheint heute lebendiger denn je. Nicht nur Straßen und Plätze sind nach ihm benannt, auch Weine, Olivenöle, Restaurants und festliche Umzüge schmücken sich gerne mit dem Federico-Logo. Symbole des Stauferkaisers im Wappen Apuliens darf man ebenfalls als Zeichen der Bewunderung deuten. Immerhin hatte er dem Land zur größten Blütezeit in seiner Geschichte verholfen. Hier hinterließ Friedrich auch die meisten Bauten – über 200 Schlösser und Burgen, darunter das zum UNESCO Welterbe zählende Castel del Monte
Castel del Monte, Italy
. Der achteckige Bau wirkt wie ein in sich geschlossener vollkommener Kristall, der gerne als 'die Krone Apuliens' bezeichnet wird. Die ungewöhnliche Architektur gibt viele Rätsel auf und lässt Esoterikherzen höher schlagen. Immer wieder tauchen die Zahlen acht, fünf und drei auf. Sie legen Verbindungen zur Zahlenmystik nahe. Manche meinen sogar, Friedrich hätte beim Bau des Kastells den Felsendom in Jerusalem vor Augen gehabt. Außerdem liegt die Burg genau in der Mitte zwischen der Kathedrale von Chartres und der Cheopspyramide. In letztere würde die Festung sogar exakt hineinpassen. Fehlende Verteidigungsanlagen lassen vermuten, dass der Bau in erster Linie Repräsentationszwecken diente. Auf Fernwirkung angelegt, versinnbildlicht er die Allmacht des Kaisers. Die gesamte Architektur fußt auf der Zahl Acht, der Zahl der Unendlichkeit: achteckiger Grundriss, acht Türme, achteckiger Innenhof, acht trapezförmige Räume in jedem Stockwerk. Friedrich nutzte das Schloss vor allem für Jagdausflüge. Seine große Leidenschaft war die Falkenjagd, über die er ein Buch mit 900 detaillierten Zeichnungen anfertigte. Es gilt auch heute noch – 800 Jahre später - als wissenschaftliches Standardwerk.