Landscape near Sant'Agata di Puglia#

Landscape near Sant'Agata di Puglia
Landscape near Sant'Agata di Puglia, April 2017, © Gerhard Huber, under CC BY-NC 4.0 +Edu

Gleich hinter Sant'Agata verlässt man Apulien und betritt den Boden der Basilikata, eine der ursprünglichsten Provinzen Italiens. Nicht ganz 600.000 Einwohner leben in der am dünnsten besiedelten Region des Landes. Weil hier Flughäfen und Autobahnen fehlen, blieb die Region vom Tourismus weitgehend verschont – obwohl sie viele kulturelle und landschaftliche Leckerbissen bereithält. Land- und Viehwirtschaft sichern den Einwohnern ein bescheidenes Leben, aber Armut prägt schon seit jeher die Basilikata. Besonders schlimm wurde die Lage durch eine fehlgeschlagene Bodenreform der französischen Besatzer im Jahr 1806. Hohe Steuern und drakonische Strafen trieben viele Bewohner in die Illegalität. Manche organisierten sich in Räuberbanden, den sogenannten Briganten, die plündernd durch die Lande zogen. Für viele waren sie die Robin Hoods Italiens, für andere schlicht Straßenräuber. Erst ein massives Armeeaufgebot des neuen italienischen Staates beendete den erbittert geführten Guerillakrieg im Jahr 1865 durch die standrechtliche Erschießung von 5000 Briganten. Doch der Ruf der Basilikata als gefährliches Pflaster blieb lange bestehen und ließ viele Reisende wie auch Johann Wolfgang von Goethe einen großen Bogen um das unwegsame Gebiet machen. Für heutige Besucher ein Glück, denn in der Basilikata finden sie noch ein Stück unberührtes Italien.
Leaving Puglia immediately after Sant'Agata, the visitor enters Basilicata, one of the most untouched provinces of Italy. Not quite 600,000 people live in the least populated region of the country. Because of the lack of airports and highways, the region has largely been spared from tourism - despite its many cultural and scenic highlights. Farming and ranching ensure a modest life for its inhabitants, but poverty has always characterized Basilicata. In 1806, the situation turned particularly bad due to a failed land reform by the French occupiers. High taxes and draconian punishments drove many residents into illegality. Some formed robber bands, the so-called brigands, who plundered the land. For many, they were the Robin Hoods of Italy, for others just bandits. Only a massive force of military of the new Italian state ended the fiercely-led guerrilla war in 1865 by the summary execution of 5,000 brigands. But the reputation of Basilicata as a dangerous place remained for a long time and made many travelers as well as Johann Wolfgang of Goethe steer clear of the rough area. Lucky today's visitors, because in Basilicata they can still find a piece of untouched Italy.