Geraki#

Geraki
Geraki, August 2014, © Gerhard Huber, under CC BY-NC 4.0 +Edu

Das kaum besuchte Geraki gleicht einer verkleinerten Version von Mistras. In byzantinischer Zeit breitete sich unter einer Festung eine Stadt voller Kirchen und Klöster aus. Ursprünglich gegründet von den Kreuzrittern, zählte die Stadt zu ihrer Glanzzeit etwa 14.000 Einwohner. Sie zeigt die enge Verbindung der Menschen mit ihrer orthodoxen Kirche, die zum Teil bis heute besteht. Eine Trennung von Kirche und Staat ist auch im modernen Griechenland nicht wirklich vorhanden, mehr noch, die Orthodoxe Kirche steht in der Verfassung im Rang einer Staatskirche. Bischöfe werden vom Parlament bestätigt und neue Regierungen vom Erzbischof vereidigt. Die Kirche ist Griechenlands größte Grundbesitzerin, zahlt kaum Steuern und sogar das Gehalt der Priester wird vom Staat übernommen. Diese enormen Privilegien kamen während der Finanzkrise mehrmals zur Sprache, doch geändert hat sich nichts. Zu tief sind die Traditionen verankert, zu stark der orthodoxe Lobbyismus und die Verquickungen mit höchsten staatlichen Stellen.