Knossos#
Diese berühmte Geschichte aus der Mythologie des alten Griechenlands verbindet sich mit dem Palast von Knossos
Knossos, Crete
: Als weißer Stier getarnt, entführte Zeus die Prinzessin Europa nach Kreta und gab sich als Gott zu erkennen. Unter einer Platane verbrachten die beiden ihre erste Nacht, der drei Söhne entsprangen, darunter Minos. Zeus unterrichtete seinen Sohn neun Jahre lang in der Kunst des Regierens. So bestens ausgerüstet, wurde Minos zum Begründer der minoischen Kultur. Doch privat war ihm weniger Glück beschieden. Seine wollüstige Gattin Pasiphae betrog ihn mit einem Stier. Daraus entstand ein Junge mit Stierkopf, fortan Minotaurus genannt. Minos tobte, doch ließ er das Wesen wegen der herzzerreissenden Klagen seiner Tochter Ariadne nicht töten, sondern in ein riesiges Labyrinth werfen, das ihm der geniale Erfinder Dädalos gebaut hatte. Von seinen unterworfenen Feinden, den Athenern, verlangte er alle 9 Jahre sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen, um sie dem gierigen Minotaurus zum Fraß vorzuwerfen. Theseus, der junge Sohn des athenischen Königs reiste nach Kreta mit dem Ziel, Minotaurus zu töten, um Griechenland von der furchtbaren Geißel der Menschenopfer zu befreien. Ariadne verliebte sich in den kühnen Recken und gab ihm einen Wollknäuel mit auf den Weg, damit er aus dem Irrgarten des Minotaurus wieder herausfindet. Theseus besiegte den Stiermenschen und flüchtete mit seiner Geliebten Ariadne nach Naxos.
Soweit der Mythos.
Doch wer waren die Minoer? Dieses Rätsel hat sich auch nicht wesentlich verkleinert, als der britische Archäologe Arthur Evans um das Jahr 1900 in Knossos einen Palast ausgrub, dessen Typus damals völlig unbekannt war. Wer hat hier tatsächlich geherrscht ? Das labyrinthartig verschachtelte, fast 4000 Jahre alte Bauwerk bot jeden Komfort. Es war mit Frischwasser-Rohrsystemen und Entwässerungskanälen ausgestattet, die von einer hochentwickelten Kultur zeugen, wie man sie nur aus Ägypten oder dem Vorderen Orient kannte. Die Räume sind neben-, über- und ineinander gebaut – ohne erkennbare Symmetrie. Dazwischen gibt es offene Höfe, in denen wohl politische Versammlungen und religiöse Rituale abgehalten wurden. Verbunden sind die Höfe durch verschlungene, leicht erhöhte Prozessionswege, vermutlich gedacht für die öffentliche Darstellung von Opferkulten.
This famous mythological history of ancient Greece connects to the palace of Knossos
Knossos, Crete
: Disguised as a white bull, Zeus kidnapped the Princess Europa to Crete and then revealed his identity. Under a plane tree, the two spent their first night together, the three sons originated from, including Minos. Zeus taught his son in the art of government for nine years. So, well equipped, Minos was the founder of the Minoan culture. But privately he was less fortunate. His voluptuous wife Pasiphae cheated on him with a bull. The result was a boy with a bull's head, henceforth called the Minotaur. Minos raged, but he did not let the creature be killed because of the heartbreaking complaints of his daughter Ariadne, but threw him into a huge labyrinth built by the ingenious inventor Dedalus. From his subjugated enemies, the Athenians, every nine years he asked seven boys and seven virgins to feed them to the greedy Minotaur. Theseus, the young son of the Athenian king, traveled to Crete with the aim of killing Minotaurs to free Greece from the terrible scourge of human sacrifices. Ariadne fell in love with the daring warrior and gave him a ball of yarn so he could find his way out of the Minotaur's maze. Theseus defeated the bull man and fled with his lover Ariadne to Naxos. That´s the myth. But who were the Minoans? Nor did this mystery diminish when, around 1900, the British archaeologist Arthur Evans excavated a palace in Knossos, the type of which was completely unknown at the time. Who actually ruled here? The labyrinthine-nested, almost 4000 year old building offered every comfort. It was equipped with fresh-water pipe systems and drainage channels that testify to a highly developed culture known only from Egypt or the Near East. The rooms are built side by side, above and inside each other - without recognizable symmetry. In between, there are open courtyards, where probably political meetings and religious rituals were held. The courts are connected by winding, slightly elevated processional paths, presumably intended for the public display of sacrificial cults.