Korana River#
Wie dieses Gebiet entstand, zeigt ein Exkurs in die Geologie Kroatiens. Genau wie die Alpen verdankt das Dinarische Gebirge seine Existenz dem Zusammenstoß der afrikanischen mit der eurasischen Kontinentalplatte, die seit 30 Mio. Jahren den ehemaligen Meeresboden in die Höhe schiebt. Vom Triglav im Norden Sloweniens bis nach Mazedonien erstreckt sich das Kalkgebirge, das im Laufe der Zeit zunehmend verkarstete. Das geschieht folgendermaßen: Regenwasser und Bäche lösen den Kalk auf und bilden Kohlensäure, die wiederum das Gestein wie Schweizer Käse durchlöchert. So entsteht eine bizarre Karstlandschaft mit Rillen, Spitzen und weitverzweigten Höhlensystemen. Ein mit 12.000 Jahren geologisch sehr junges Phänomen verursacht der wasserreiche Fluss Korona im Gebiet von Plitvice. Er löst besonders viel Kalk aus dem Untergrund, der sich teilweise wieder im eigenen Flussbeet ablagert und Barrieren bildet, die 1-3 cm pro Jahr wachsen. Vielfach verästelte Wasserfälle stürzen sich über diese Dämme und bringen sie wieder zum Einsturz. Zudem sorgen Moose, Algen und Wasserpflanzen für eine Verlangsamung und Zerstäubung des Wassers. In diesem Wechselspiel aus Geologie und Biologie sucht sich das Wasser immer wieder neue Wege und verleiht dem Nationalpark jedes Jahr ein anderes Gesicht.
How this area was created a digression into the geology of Croatia shows. Just like the Alps, the Dinaric Mountains owe its existence to the collision of the African and the Eurasian continental plate. This plate has been pushing up the former seabed for 30 million years. The limestone mountains stretch from the Triglav in the north of Slovenia to Macedonia. They became increasingly karstified over time. This happens as follows: Rainwater and streams dissolve the lime and form carbonic acid. This in turn perforates the rock. The result is a bizarre karst landscape with grooves, peaks and wide-branched cave systems. A 12,000 year old, geologically very young phenomenon the water-rich river Korona in the area of Plitvice causes. It dissolves particularly much lime from the underground. This lime partially deposits again in its own river bed and forms barriers that grow 1-3 cm per year. Many ramified waterfalls rush over these dams and cause them to collapse again. In addition, mosses, algae and aquatic plants slow down and atomise the water. In this interplay of geology and biology, the water is always looking for new ways and gives the National Park a different look every year.