Al-Ayn - Beehive Tombs#
Wie Perlen auf einer Schnur thronen die 18 geheimnisvollen Grabbauten von Al-Ayn
Al Ayn, Oman
auf einem Bergrücken vor der Felswand des Jebel Misht. Die Untersuchung der Siedlungsreste brachte eine große Überraschung: Das Alter der Anlage wird auf mindestens 5500 Jahre geschätzt. Damals muss dieses Gebiet dicht besiedelt gewesen sein. Reich geworden durch Kupferabbau lag es strategisch günstig an den Handelsrouten zwischen dem Oman und Mesopotamien. Nach 1500-jähriger Blütezeit verlieren sich plötzlich die Spuren der rätselhaften Kultur. Mit dem Untergang des Sumerischen Reiches 2000 v.d.Z. brach der Kupferhandel zusammen und besiegelte auch das Schicksal von Al Ayn. Zurück blieben bienenkorbartige Gräber, die ohne Mörtel aus unbehauenen Steinen bis in Höhen von 8 m aufgeschichtet wurden. Vermutlich dienten sie als Gemeinschaftsgräber, in denen bis zu 30 Menschen jeden Geschlechts und Alters bestattet wurden. Diese Tatsache sehen Archäologen als Beweis dafür, dass die Gesellschaft nach uralter Beduinentradition sehr egalitär strukturiert war. Jedenfalls öffnen die eigenwilligen Gebäude ein Fenster in die mythische Vergangenheit der Menschen, in eine Zeit, als der homo sapiens gerade begonnen hatte, die ersten großen Zivilisationen aufzubauen.