Longhua Pagoda#
Die Longhua-Pagode weist den Weg in die Gedankenwelt des Buddhismus. Ihr Gründer, ein hinduistischer Fürstensohn namens Siddharta Gautama, lebte vor 2500 Jahren, allerdings im fernen Indien und Nepal. Er propagierte einen völlig neuen Weg aus dem Jammertal irdischer Leiden, basierend auf der hinduistischen Idee der Wiedergeburten. Als er diesen Weg erkannte, wurde er zum Buddha, d.h. zum Erleuchteten. Seiner Ansicht nach liegt das menschliche Leiden in der Gier nach Lust, Besitz und Macht begründet. Daher gilt es alle Begierden zu überwinden, indem man ein maßvolles Leben zwischen den Extremen hemmungsloser Sinnesfreuden und ungezügelter Askese führt. Mit guten Taten sammelt man positives Karma für eine höhere Wiedergeburt bis zum letztendlichen Ziel, dem Eingang ins Nirwana, in einen Zustand des Einsseins mit dem Universum ohne jede Gefühlsregung. Für Chinesen füllt diese psychologisch orientierte Lehre genau das Vakuum zwischen dem pragmatischen Konfuzianismus und dem weltentrückten Taoismus – und sie gibt Antworten auf Fragen, die mit dem Tod und der möglichen Weiterexistenz zusammenhängen.