Suraxanı - Zoroastrian Temple#
'Land des Feuers'. Der Beiname Aserbaidschan hat seine Wurzeln wohl auf der Abseron Halbinsel im Norden Bakus. Die Landschaft gewinnt keine Schönheitspreise, denn sie ist überzogen mit tausenden Ölbohrtürmen, die wie Mahnmale des Industriezeitalters aus den verseuchten Böden ragen. An manchen Stellen wie dem Yanar Dag, tritt bis heute brennendes Erdgas aus natürlichen Öffnungen zutage.
Dazwischen erheben sich ein wenig deplatziert wirkende Burgen und der Feuertempel von Suraxani. Er führt in die Welt des persischen Gelehrten Zarathustra, der vor 3 bis 4000 Jahren lebte, genauer weiß man es nicht. Wohl aber ist bekannt, dass er die erste monotheistische Glaubenslehre begründete, die in der Verehrung von Ahura Mazda gipfelt. Wahrscheinlich stand dahinter ein Gott des Lichtes, ausgedrückt durch die Flammen des Feuers. Die Lehren Zarathustras sind stark vom Kampf Gute gegen Böse geprägt Er löst sich erst am Tag des jüngsten Gerichtes auf. Für gute Menschen führt ein breiter Weg ins Paradies. Böse müssen einer hauchdünnen Schwertscheide entlangschreiten. Zu Zeiten der frühen persischen Reiche war der Lichtkult Staatsreligion und wurde erst im 7. Jahrhundert durch den Islam abgelöst.
In Tempeln huldigte man Ahura Mazda rund um das heilige Feuer mit gesungenen Lobpreisungen. Das Feuer schätzte man aufgrund seiner reinigenden Kraft. Es wurde mit 'Wahrheit' assoziiert. Opfergaben dagegen hat man strikt abgelehnt, da sie als Götzenverehrung galten. Die monotheistische Religion des Zarathustra klingt in manchen Zügen seltsam vertraut, wurde jedoch schon mindestens 1000 Jahre vor Erfindung des Christentums in Persien und Indien praktiziert.
Der heute in Suraxani stehende Feuertempel stammt aus dem 18. Jahrhundert, erbaut von indischen Einwanderern auf den Ruinen eines viel älteren Kultplatzes. Damals fungierte der Tempel auch als Zentrum des Hinduismus.