Cambridge - Harvard Square#
250.000 Studenten an über 60 Lehranstalten machen Boston zu einem der Bildungszentren Amerikas. Jenseits des Charles River, im Vorort Cambridge, setzen Harvard und MIT Maßstäbe in der internationalen Forschung. Für die Bostoner ist Cambridge einfach 'the place, where the smart kids are'.
Die Gründungsgeschichte von Harvard reicht bis ins Jahr 1636 zurück. Schon kurz nach Ankunft der Pilgerväter gründeten die Puritaner ein College für Geistliche, um den Fortbestand ihrer Theokratie zu sichern. Benannt nach seinem Förderer John Harvard erhielt die Lehranstalt 1640 die erste Druckerpresse Amerikas und gab danach ihren Ruf als Sammelpunkt der geistigen Elite nicht mehr ab. Zu den Disziplinen Religion und Ethik gesellten sich im Laufe der Zeit weitere Fakultäten: Medizin, Jus und Naturwissenschaften. Frauen dürfen hier seit 1879 studieren. Bis heute hat Harvard sechs US-Präsidenten, mehr als 36 Nobelpreisträger und zahlreiche Promis produziert. Aktuell studieren 21.000 angehende Superstars an der Uni. Mindestens 80 % von ihnen werden ihren Abschluss 'summa cum laude' schaffen. Immerhin kämpfen jedes Jahr 34.000 Bewerber um 2000 Studienplätze. Das Bewerbungsverfahren dauert eineinhalb Jahre. Wer alle Tests und Juryverfahren besteht, darf für 52.000 Dollar pro Jahr hier studieren. Aber immerhin: 70 % der Studenten erhalten Stipendien. Harvard-Abgängern ist später ein hochdotierter Job in Staat oder Industrie garantiert.
Die Universität gehört zu den reichsten des Landes, obwohl nur 17 % des Budgets vom Staat kommen. In erster Linie finanziert sich Harvard aus Gewinnen des Stiftungsvermögens, das mit 38 Milliarden Dollar etwa fünfmal so hoch ist wie das Jahresbudget aller österreichischen Universitäten mit ihren 380.000 Studenten zusammengenommen.