Boston#

Boston
Boston, October 2013, © Gerhard Huber, under CC BY-NC 4.0 +Edu

'Athen von Amerika', 'Bildungshauptstadt der USA', 'Hub oft he Universe' – zahlreich sind die Beinamen, mit denen Boston Boston, Massachusetts , die Hauptstadt von Massachusetts, glänzt. In der eigentlichen Stadt wohnen nur 650.000 Menschen, doch die gesamte Region der Metropole kommt auf 4,5 Millionen Einwohner. Sie leben in der europäischsten Stadt der USA. Trotzdem sind die Weißen in der Minderheit. Die Bevölkerung setzt sich aus 44 % Weißen, 25 % Schwarzen, 20 % Hispanics und 10 % Asiaten zusammen. 'Eine Stadt auf einem Hügel' wollte Gouverneur John Winthrop 1629 mit puritanischen Siedlern gründen. Der Ort sollte ein Aushängeschild für eine bessere Weltordnung werden. Doch die Utopie verlor sich in den Niederungen religiösen Übereifers und den Verlockungen des materiellen Wohlstandes.Berühmt wurde Boston am 16. Dezember 1773: Weil das britische Parlament die Teesteuer erhöht hatte, drangen als Indianer verkleidete Bostoner Bürger in den Hafen ein und warfen 342 Kisten Tee von einem englischen Frachter ins Meer. Dieser Akt des Protestes ging als 'Boston Tea Party' in die Geschichte ein und löste den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg aus. Wahrscheinlich wählten die Akteure indianische Kostüme, weil die Ureinwohner schon damals als Symbol für Repressionen standen. Nur 3 Jahre später erklärt sich die USA für unabhängig. Nach der amerikanischen Revolution stieg Boston zu einem reichen Industriezentrum und Handelshafen auf. Umso schwerer wurde die Metropole von der großen Depression der 1920er und 30er Jahre getroffen. Die Innenstadt verfiel und die weiße Mittelschicht zog in die Vororte. Erst in den 1960er Jahren begann man – immer wieder unterbrochen von heftigen Rassenkrawallen – mit einer umfassenden Sanierung. Langsam ging es bergauf und heute präsentiert sich Boston lebendiger denn je. Dank Universitäten wie Harvard und MIT entwickelte sich die Metropole zu einem der weltweit führenden Bildungs-, Medizin- und Hochtechnologiezentren. So repräsentiert die Stadt die ganze Spannweite der amerikanischen Gegensätze: vom puritanischen Gottesstaat zur kosmopolitischen Weltstadt.