Panoramic View#
Im Schatten der heiligen Berge der Inka wurde Machu Picchu hoch über dem Urubambatal auf einem exponierten Bergrücken errichtet. Auf drei Seiten von einer tiefen Schlucht umgeben und von zwei mächtigen Felsnadeln, dem Huayna Picchu und dem Machu Picchu flankiert, verfügte die Stadt über eine grandiose Lage, die wohl eine kultische Bedeutung nahelegt. Zahlreiche Tempelanlagen stützen diese Hypothese. (Vermutlich war Machu Picchu Zentrum des Sonnenkultes, vielleicht sogar Schulungsort für die begehrten 'Jungfrauen der Sonne'. Bereits im Alter von 5 Jahren wurden besonders qualifizierte Mädchen aus dem gesamten Inka-Reich auserwählt, die sich einer speziellen Ausbildung in Haushaltsführung, Gesang und Musik zu unterziehen hatten. Wer sich durch außergewöhnliches Talent hervortat, durfte im Alter von 13 Jahren Unterricht in Gebets- und Ritualkunde nehmen. Mit Einsetzen der Geschlechtsreife wurden die Jungfrauen dann vom höchsten Inka persönlich an Adelige, Krieger und Würdenträger verschenkt, denen sie in jeder Hinsicht zu dienen hatten. Nur diejenigen, die sich zu völliger Keuschheit verpflichteten, erhielten ein weißes Ordensgewand und durften Priestern bei religiösen Zeremonien assistieren. Ihre Jungfräulichkeit gehörte zu den höchsten Tabus der Inkas, deren Verletzung den Tod des Verführers samt aller Verwandten, aller Bewohner seines Heimatdorfes, ja selbst aller dort lebenden Pflanzen und Tiere zur Folge hatte. Einzig der Inka-König durfte diese Jungfrauen verführen und seinem Harem eingliedern.