Santa Catalina Monastery#
Es ist heute schwer nachzuvollziehen, was vor ein paar hundert Jahren junge Frauen aus reichen spanischen Familien am klösterlichen Leben in Arequipa so sehr beeindruckte, dass eine mehr als 20.000 m² große Klosterstadt errichtet werden mußte, um dem Andrang gerecht zu werden. 500 Nonnen lebten im 17. Jahrhundert hinter den Mauern von Santa Catalina. Alle 4 Jahre wurden 8 Novizinnen neu aufgenommen, die sich ihren Beitritt mit einer erheblichen Summe in Form von Goldmünzen erkauften. Auch für die Lebenskosten mußten die Familien der Nonnen weiterhin voll aufkommen. Der ständig wachsende Reichtum ermöglichte den Klosterfrauen die Anstellung von Personal. Unter der Dienerschaft fanden sich sogar Männer, für die es einen spezieller Eingang ins Kloster gab. Man lebte also durchaus komfortabel im Namen Gottes und der Heiligen Katharina. Auch das absolute Schweigegelübde, das die Nonnen ablegen mußten, war kaum dauerhaft einzuhalten. Niemals durften die Ordensfrauen die Klosteranlage verlassen. Nur zu besonderen Anlässen war es erlaubt, Kontakt mit der Familie aufzunehmen. Jedoch war ein Gespräch nur durch blickdichte Gitterstäbe möglich.
Heute leben noch 50 Nonnen in der Klosterstadt, für die die strengen Ordensregeln nicht mehr gelten. Ihre wichtigste Einnahmequelle sind die Eintrittspreise für eine Besichtigung der Anlage. Dazu sollte man gut zwei Stunden einplanen, denn mit ihren engen Gassen, Wohnzellen, Kapellen, Kirchen und malerischen Plätzen wirkt das verwinkelte Kloster wie eine eigene Stadt in der Stadt.